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Die Familie, der Freundeskreis und Personen im schulischen Umfeld (u.a. Mitschülerinnen und -schüler, Lehrpersonen) nehmen im Leben der Jugendlichen eine zentrale Rolle ein. Einerseits stellen diese Bezugspersonen Anforderungen an die Jugendlichen (z.B. zu befolgende Regeln und (Gruppen-)Normen, zu erbringende schulische Leistungen). Andererseits können sie den Jugendlichen aber auch viel bieten (z.B. praktische und emotionale Unterstützung, Austausch, neue Erfahrungen). Nehmen Jugendliche die Beziehungen zu diesen Personen als positiv wahr bzw. denken, den Ansprüchen gewachsen zu sein, kann dies für ihr Wohlbefinden förderlich sein.
Aufgrund der zahlreichen und tiefgreifenden körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen in der Adoleszenz und der vielfältigen Anforderungen, die an Jugendliche gestellt werden, ist es normal, dass sich einige von ihnen vorübergehend körperlich oder psychisch unwohl fühlen. Häufige und anhaltende körperliche und/oder psychische Beschwerden können die Jugendliche jedoch in ihrem Alltag und ihrer psychosozialen Entwicklung beeinträchtigen (z. B. Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule, weniger Lust auf Bewegung, soziale Aktivitäten etc.).
Übergewicht, insbesondere Adipositas, wird mit einem erhöhten Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme (z.B. orthopädische Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2) assoziiert, sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenalter. Darüber hinaus kann ein negatives Körperbild das Wohlbefinden von Jugendlichen beeinträchtigen und dazu führen, dass sie unangemessene Strategien zur Gewichtsabnahme anwenden.
Jugendliche sind neugierig und wollen neue Erfahrungen machen. Daher kann es sein, dass sie psychoaktive Substanzen wie Nikotin, Alkohol, Cannabis (oder andere illegale Drogen) und bestimmte Medikamente probieren. Dieser Konsum birgt jedoch Risiken für ihre Gesundheit und ihre Entwicklung. Je nach Substanz ist mit Folgen wie Verletzungen, Schlägereien, uneinvernehmlicher Geschlechtsverkehr oder Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule zu rechnen. Hinzu kommt das Risiko, eine Sucht zu entwickeln.
Eine ausgewogene Ernährung im Jugendalter trägt zu einer gesunden Entwicklung bei, kann das Risiko für Übergewicht reduzieren und hilft der Entstehung von chronischen Krankheiten im Erwachsenenalter (z.B. Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen) vorzubeugen. Ausserdem wird empfohlen, täglich zu frühstücken. Auch gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie werden positive Effekte für die Gesundheit zugeschrieben.
Mit körperlicher Aktivität sind sowohl Sport (wie z.B. Schwimmen, Fussball) als auch andere Arten der Bewegung (wie z.B. zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule kommen, draussen spielen) gemeint. Regelmässige körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf viele Aspekte der körperlichen und psychischen Gesundheit von Jugendlichen aus und trägt zu ihrer kognitiven Entwicklung bei. Das Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz (hepa.ch) empfiehlt für Jugendliche, sich über die Woche verteilt durchschnittlich mindestens 60 Minuten pro Tag mit mittlerer bis hoher Intensität ausdauerorientiert zu bewegen.
Bildschirme und Internet sind wichtige Bestandteile des Lebens von Jugendlichen, sei es, um zu kommunizieren, sich zu unterhalten, zu lernen oder sich zu informieren. Neben den vielen Vorteilen gibt es jedoch auch Nachteile. Jugendliche können mit Inhalten konfrontiert werden, die nicht altersgerecht oder unrealistisch sind oder die sie gefährden. Eine lange Nutzung kann zu Augen- oder muskuloskelettale Erkrankungen führen und die Zeit, die vor dem Bildschirm verbracht wird, kann zum sitzenden Lebensstil beitragen. Ebenfalls besteht das Risiko, die Kontrolle über die Zeit, die für bestimmte Online-Aktivitäten wie Gamen und soziale Medien aufgewendet wird, zu verlieren, was erhebliche negative Auswirkungen auf den Alltag haben kann.
In der Adoleszenz sind viele Jugendlichen zum ersten Mal verliebt und machen erste sexuelle Erfahrungen. Diese Erlebnisse stellen einen wichtigen Bestandteil des Übergangs ins Erwachsenenalter dar. Ungünstige Bedingungen wie ein sehr junges Alter beim ersten Geschlechtsverkehr, mangelndes Wissen über sexuelle Gesundheit oder der Konsum psychoaktiver Substanzen können jedoch das Risiko für ungeschützten oder uneinvernehmlichen Geschlechtsverkehr erhöhen.
Es kann vorkommen, dass Jugendliche in ihrem sozialen Umfeld Opfer von aggressivem Verhalten werden oder selbst aggressives Verhalten gegen andere zeigen. Dieses kann verschiedene Formen annehmen: Schlägereien mit Gleichaltrigen, (Online-)Mobbing und andere Delikte. Opfer solcher Handlungen zu werden, kann sich sowohl auf die körperliche Gesundheit als auch auf das psychische Wohlbefinden negativ auswirken. Täter/innen hingegen müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.